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Do’s und Don’ts beim Aufbau von Basisformaten

Bei der Erstellung von Basisformaten gibt es viele Punkte zu beachten. In diesem Artikel werden die wichtigsten Do’s and Dont’s aufgeführt und erläutert.

 

Inhaltsverzeichnis

Werte setzen, nicht erben

In den Basisformat-Elementen sollten so wenige Einstellungen wie möglich geerbt sein. Denn da Einstellungen in der Regel aus dem Benutzerkontext geerbt werden, könnte eine geerbte Eigenschaft bei zwei Benutzer:innen, die gerade dieselbe Seite betrachten, zu einem unterschiedlichen Umbruch führen.

Insbesondere sollten diejenigen Werte gesetzt sein, die umbruchrelevant sind oder Einfluss auf die Darstellung auf der Seite haben. Das trifft auf so gut wie alle Eigenschaften der Gruppe Typographie zu, auch auf die Gruppen “Silbentrennung”, “Einzüge”, “Umfliessen”, “Vertikaler Ausschuss”.

Typografie

Beispiel: Im Basisformat wurden keine Werte für die Wortzwischenräume (WZRMin, WZROpt, WZRMax) vergeben. Die Werte werden also aus dem Benutzerkontext geerbt.

Benutzer:in A und Benutzer:in B betrachten an ihrem jeweiligen Arbeitsplatz die gleiche Seite.

Benutzer:in A hat im Benutzer:innenkontext in der Gruppe Typographie eine Wortzwischenraum- Voreinstellung

WZRMin="15ru" / WZROpt="20ru" / WZRMax="30ru"

Benutzer:in B hat im Benutzerkontext eine davon abweichende Voreinstellung, z. B.

WZRMin="10ru" / WZROpt="15ru" / WZRMax="25ru"

So würde der Textumbruch auf der Seite für Benutzer:in B anders aussehen als bei Benutzer:in A.

RICHTIG: alle typografisch relevanten Angaben sind gesetzt

FALSCH: einige typografisch relevanten Angaben sind vererbt

 

 

Einen Einblick in das Thema gibt das folgende Video:

https://www.youtube.com/watch?v=E4JqGfwwa30

 

Das Basisformat-Element selbst hat keine Basisformat-Angabe

Basisformat

Da das Basisformat-Element selbst kein Basisformat hat, benötigt es keine Angabe bei Basisformat.

Auch der Cluster hat keine Angabe bei Basisformat-Bibliothek.

Warum ein Basisformat selbst keine Basisformat-Angabe oder Basisformat-Bibliotheks-Angabe benötigt, wird im folgenden Video erläutert:

 

Beim Vorlagen-Aufbau nicht direkt mit den Basisformat-Elementen arbeiten

→ Sonst gibt es in den einzelnen Bestandteilen der Vorlage ausschließlich gesetzte Werte – und keine Angabe eines Basisformates. Dadurch wird wieder die Basisformat-Logik ausgehebelt: Es kann folglich nichts mehr aus den Basisformaten geerbt werden.

Beim Austausch redaktioneller Inhalte über mehrere Objekte/Titel hinweg Basisformate gleich benennen

Beispiel: Ein Artikel hat bei der Hamburger Morgenpost im Titelbereich ein Basisformat „HZ“. Hingegen heißt beim Kölner Express das Basisformat für Titelbereiche „Titel“. Folglich kann bei Platzierung einer Kopie des Hamburger Artikels auf der Kölner Seite das Basisformat „HZ“ nicht ausgewertet werden – da in den Kölner Basisformat-Bibliotheken gar kein Element „HZ“ existiert, sondern nur eines mit Namen „Titel“.

Warum Basisformate für einen sinnvollen Austausch gleich benannt werden sollten, wir im folgenden Video erklärt:

Die Wirksamkeit eines Basisformats schon in der Vorlagen-Bibliothek ausprobieren

Wenn in der Texte- oder Layout-Bibliothek eine neue Vorlage aufgebaut und deren Elemente mit Basisformat-Angaben versehen werden sollen, ist es sinnvoll, bereits hier die Wirksamkeit der gesetzten Basisformate zu überprüfen.

Es muss geprüft werden, welche Basisformat-Bibliothek bei der Vorlage gesetzt ist und welche Abhängigkeit diese hat:

 

Anschließend muss geprüft werden, ob die Vorlage die gewünschte Bedingung erfüllt:

Da im oben stehenden Screenshot kein Wert bei „Ressort“ gesetzt ist, gilt die allgemeine Zeile („Sternchen-Zeile“) aus der Abbildung. Somit wird für die Vorlage die Basisformat-Bibliothek „BasisFormat“ verwendet. In der Vorlage greift somit bereits in der Vorlagen-Bibliothek korrekt die Basisformat-Logik.

Nähere Informationen gibt das folgende Video:

 

In den Vorlagen so viel wie möglich aus den Basisformaten erben

→ Damit kann der Aufwand für spätere Anpassungen sehr gering halten werden. Denn es muss nicht jede Einstellung in jeder Vorlage korrigiert werden, sondern über das Basisformat den Großteil der nötigen Änderungen durchführt werden.

Beispiel: Es soll ein neues Artikel-Element „Titel_24pt“ für einen 24pt-großen Titelbereich aufgebaut werden. Bis auf die Schriftgröße von 24pt sind alle Einstellungen, die das neue Element benötigt, identisch mit dem Basisformat-Element „Titel“. Dazu muss in dem Artikel-Element „Titel_24pt“ alle Werte aus dem Basisformat vererbt werden. Der einzige gesetzte Wert ist die vom Basisformat abweichende Schriftgröße 24pt.

Einen Einblick in das Thema gibt das folgende Video:

Bei @WA-Angabe der Basisformat-Bibliothek darauf achten, dass es zwei Basisformat-Wertelisten geben kann

Zur Bestimmung der Basisformat-Bibliothek werden zwei Abbildungen/Wertelisten benötigt:

  1. Eine Abbildung/Werteliste für Elemente in der Layout-Bibliothek und Produktionsseiten.

  2. Eine Abbildung/Werteliste für Elemente der Texte-Bibliothek und Produktionsartikel.

Zu 1 – Layout-Bibliothek oder Produktionsseiten: In allen Vorlagen in der Layout-Bibliothek muss eine Abbildung/Werteliste mit Namen „BasisFormatBibliothek“ o. ä. angegeben werden – in folgender Form:
@WA(Default.BasisFormatBibliothek)


Die Abbildung/Werteliste ist in folgender Art aufgebaut (Beispiel):

DLayRessort {} ku {BasisFormat_kultur} * {BasisFormat_alle}

Die Abhängigkeit geht also immer von Attributen aus der Datenbank-Tabelle Layout (Elemente in der Layoutbibliothek) bzw. DLayout (Produktionsseiten) aus.

 

Zu 2 – Texte-Bibliothek oder Produktionsartikel: In allen Vorlagen der Texte-Bibliothek muss eine Abbildung/Werteliste mit Namen „BasisformatBibliothek_Artikel“ o. ä. angegeben werden:
@WA(Default.BasisFormatBibliothek_Artikel)


Die Abbildung/Werteliste ist in folgender Art aufgebaut (Beispiel):

DTextRessort {} ku {BasisFormat_kultur} * {BasisFormat_alle}

Die Abhängigkeit geht also von Attributen aus der Datenbank-Tabelle Text (Elemente in der Textebibliothek) bzw. DText (Produktionsartikel) aus.

 

Was passiert, wenn die zweite Abbildung/Werteliste „BasisformatText“, die von Textattributen abhängig ist, nicht verwendet wird, sondern damit auch bei Artikeln mit der Werteliste „BasisFormat“ (die ja von Seitenattributen abhängig ist) gearbeitet wird?

Beispiel: Der oder die Anwender:in hat mit Text-vor-Layout-Arbeitsweise einen neuen Artikel im Ressort „ku“ erstellt. Beim Artikel ist gemäß Einstellung in der Textebibliothek fälschlicherweise die Basisformatbibliotheksangabe @WA(WertelistenBibliotheksname.Basisformate) gemacht worden. Dort ist definiert:

Bei der Arbeit im Ressort „ku“ soll also eine andere Basisformat-Bibliothek greifen, die u.a. die Schrift in der Dachzeile rot einfärbt. Dennoch wird im Artikel, der ja Ressort „ku“ hat, die Dachzeile nicht rot. Stattdessen behält wer die Einstellung gemäß der Basisformatbibliothek „BasisFormat_alle“.

Das kommt daher, dass die Bedingung

nicht zutrifft, da sie abhängig vom Attribut „DLayRessort“ ist. Das Attribut DlayRessort gibt es jedoch beim Artikel gar nicht. Es muss eine Abhängigkeit von DTextRessort gelten, die durch Verwendung der Werteliste BasisformateText gegeben wäre:

Ist ein Artikel auf einem Layout verlinkt, dann gilt automatisch immer die Werteliste vom Layout, nicht vom Artikel. Beide Wertelisten sollten trotzdem gleich aufgebaut sein (Hier könnte der oder die Benutzer:in auch die Artikel- Werteliste von der Layout-Werteliste erben lassen):

Ansonsten könnte es passieren, dass Artikel, welche noch nicht auf einem Layout liegen, auf andere Basisformat-Bibliotheken zugreifen und dadurch eventuell verschiedene Einstellungen haben. Wird der Artikel dann auf ein Layout gezogen, dann ändert sich ggf. der Umbruch o. ä.

Beim Löschen eines Artikels von einer Seite Basisformat-Bibliothek setzen

Um dem Artikel explizit eine Basisformat-Bibliothek zuzuordnen, verwendet wird die Abbildung “ÄnderungenBeiVonSeiteLöschen” verwendet.

 

Beispielhafter Aufbau der Abbildung:

EIGENSCHAFTEN BasisFormatBibliothek {} "@WA(Default.BasisFormatBibliothek)" {SetzeStringEigenschaft "BasisFormatBibliothek=@WA(Default.BasisformatBibliothek_Artikel)" }

Dies bedeuten, dass wenn auf der Seite die Basisformatbibliotheks-Angabe @WA(Default.BasisformatBibliothek) gesetzt war, dann soll nun beim deplatzierten Artikel die Basisformat-Bibliothek @WA(Default.BasisformatBibliothek_Artikel) gesetzt werden

Eine Stamm-Basisformat-Bibliothek zuordnen

Wenn in einem Objekt mehrere Basisformatbibliotheken verwendet werden – z. B. weil im Ressort „Kultur“ für das Basisformat Text eine andere Grundschrift gilt – muss unter die spezifische Basisformat-Bibliothek immer die „Stamm“-Basis- Format-Bibliothek eingehängt werden. Denn lediglich abweichende Elemente werden in den individuellen Bibliotheken definiert werden. Der Rest der Elemente wird aus der Default-Basisformat-Bibliothek geerbt.

 

Basisformat-Logik

Bei mehreren Objekten, die Inhalte untereinander austauschen, stellt sich zumeist die Frage, ob in jedem Objekt ein entsprechend gleichnamiges Basisformat vorhanden sein soll. Gerade wenn ein Boulevard-Titel mit einer klassischen Tageszeitung Inhalte austauscht, kann es vorkommen, dass der Boulevard-Titel deutlich mehr Basisformate benötigt.

Durch die nachfolgend beschriebene Basisformat-Logik müssen in beiden Objekten jedoch keine gleichnamigen Basisformate vorhanden sein - sofern diese einer bestimmten Namens-Syntax folgen.

Beispiel zur Veranschaulichung

Die Basisformat-Bibliothek “MA#Master” (rechte Grafik) hat drei Titelvarianten:

  • “Titel#XL”

  • “Titel#XL#rot”

  • “Titel#XXL”

Die Basisformat-Bibliothek “TA#Master” (linke Grafik) hat nur einen “Titel#XL”.

Fall 1: Nur ein Teil des Basisformat-Namens ist in beiden Objekten identisch

  • In der Basisformat-Bibliothek für das Objekt “Magazin” gibt es das Basisformat “Titel#XL#Rot”

  • In der Bibliothek für das Objekt “Tageszeitung” gibt es nur “Titel#XL

In diesem Fall sucht PRINT NGEN nach dem “Titel#XL#Rot”, findet im Objekt “Tageszeitung” nichts, verkürzt die Suche, findet das Element “Titel#XL und wertet dieses Basisformat aus. 

Im Objekt “Magazin” ist das Basisformat “Titel#XL#Rot” vorhanden und wird daher verwendet.

Fall 2: Das Basisformat mit dem Namen “Titel#XL” existiert in “Tageszeitung” sowie in “Magazin”

  • In der Basisformat-Bibliothek für das Objekt “Magazin” gibt es das Basisformat “Titel#XL”

  • In der Bibliothek für das Objekt “Tageszeitung” gibt es das Basisformat “Titel#XL” ebenfalls

PRINT NGEN sucht nach dem Titel#XL” in den Basisformat-Bibliotheken, findet das jeweilige Basisformat und wertet es aus.

Fall 3: Auch “Titel#XXL” existiert in der Tageszeitung nicht

  • In der Basisformat-Bibliothek für das Objekt “Magazin” gibt es das Basisformat “Titel#XXL”

  • In der Bibliothek für das Objekt “Tageszeitung” gibt es nur das Basisformat “Titel”

Hier sucht PRINT NGEN nach dem gemeinsamen Nenner (“#XXL” wird nicht gefunden), landet im Objekt “Tageszeitung” bei dem Basisformat “Titel” und wertet dieses aus.

Fall 4: Ein Basisformat bei Objekt A hat keine Alternative bei Objekt B (nicht einmal die verkürzte Form)

Gibt es bei Objekt A ein Basisformat, das bei Objekt B noch nicht einmal in verkürzter Form existiert, dann wird für Objekt B nichts ausgewertet.

Das bedeutet, dass nicht jedes Basisformat, das in Objekt 1 vorhanden ist, in Objekt 2 abgebildet werden muss.

Wenn das Basisformat "Titel", das es im Objekt “Tageszeitung“ gibt, im Objekt “Magazin“ nicht vorhanden ist, kann PRINT NGEN das nicht interpretieren. Eine automatische Verlängerung von "Titel" zu "Titel#XL" erfolgt nicht.

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